Diese „Klangfarben des Sommers“ begeisterten

Der Gesangverein „Concordia“ feierte in der Taunushalle vor großem Publikum sein 160-jähriges Bestehen

NORDENSTADT — Im Jahr 2000 feierte der 1850 gegründete Gesangverein „Concordia" mit einem rauschenden Fest sein 150-jähriges Bestehen. In diesem Jahr steht zwar kein großes Jubiläum, aber doch immerhin ein runder Geburtstag an. 160 Jahre „Concordia" Nordenstadt — die Aktiven und die Vereinsmitglieder ließen es nicht nehmen, diesen Jahrestag der Gründung mit einem tollen Konzert groß zu feiern.

Zu „Klangfarben des Sommers" waren die Bürger in die Taunushalleeingeladen. Und sie kamen in Scharen, um sich für ein paar Stunden in die weite Welt des Gesangs entführen zu lassen. Auch zahlreiche Kommunalpolitiker waren gekommen, unter anderem die Wiesbadener Stadtverordnetenvorsteherin Katharina Queck und Ortsvorsteher Rainer Pfeifer, außerdem die Sängerkreisvorsitzende Marlies Mitteldorf. Die Aktiven der „Concordia"-Chöre unter dem Vorsitz. von Theo Koch boten einen bunten Strauß an bekannten Melodien.

Den Anfang machten der Männerchor, noch heute das Herzstück der „Concordia", zusammen mit dem 1987 gegründeten Frauenchor, beide unter der musikalischen Leitung von Enikö Szendrey. Sie interpretierten unter anderem Lieder von Robert Schumann und Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Doch es war nicht ausschließlich der Abend der „Concordia“-Chöre. Der katholische und der evangelische Kirchenchor begeisterten ebenso wie der Tanzsportclub und der Musikverein Nordenstadt. Nicht minder begeistert zeigte sich das Publikum von der Interpretation des bekannten Stücks „Ich brech' die Herzen der stolzesten Frau" durch den Männerchor. Der Auftritt des jüngsten „Concordia-Kindes", dem 1997 gegründeten und unter der musikalischen Leitung von Clemens Schäfer stehenden Popchor „Sing -n- Swing“, durfte selbstverständlich ebenfalls nicht fehlen. Angesichts der eindrucksvollen Vorstellungen waren sich alle in der Taunushalle einig: Die „Concordia" hat auch weiterhin Zukunft. Und so kann man sich jetzt schon auf das nächste große Jubiläum freuen, wenngleich es erst in 15 Jahren gefeiert werden kann…

rak (Lokale Zeitung)

 

Theo Koch

Concordia brilliert mit Jubiläumskonzert

„160 Jahre sind kein echtes Jubiläum, aber für uns ein Grund zu feiern", sagte Vorsitzender Theo Koch und das tat der Gesangverein Concordia auch mit mehr als 350 begeisterten Gästen. Sie drängten schon eine gute halbe Stunde vor dem Beginn des Geburtstagskonzerts „Klangfarben im Sommer" in die Taunushalle. Was ihnen der passend zu seinem Geburtstag 160 Mitglieder starke Verein hier rund drei Stunden lang mit beiden Kirchenchören, Musikverein und Tanzsportklub bot, löste Beifallstürme aus.

Gleich zu Beginn, verwandelten die 15 Sänger des 160 Jahre alten Männerchors und 25 Sängerinnen des 1987 gegründeten Frauenchors Besucher und Mitakteure zum rund 400-stimmigen Chor. Denn fast jeder in der Halle fiel zur zweiten Strophe in „Geh aus mein Herz und suche Freud" ein.

Gemeinsam fesselten die beiden Chöre, die Enikö Szendrey seit 1998 leitet, auch mit fünf Liedern von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Robert Schumann. Mit dessen „Meerfee" bezauberte dazwischen Lydia Liess als Solistin.

Zum „Öko-Chor" vereint lösten der evangelische und katholische Kirchenchor Zugaberufe mit Franz Schuberts „Forelle" und den sechs Variationen von Franz Schögel dazu aus.

Davor begeisterte der Männerchor mit zwei A-capella-Stücken. Was dem augenzwinkernden Alleingang des Chors nicht anzumerken war, verriet der mit 30 Jahren jüngste Sänger und Vizechorleiter Markus Moos: „Bei „Frauen sind anders“ mussten wir ganz schon mit dem Text und dem Rhythmus kämpfen." Den 30er-Jahre Klassiker „Ich brech die Herzen der stolzesten Frauen" habe Clemens Schäfer für den Chor neu arrangiert.

Unter Schäfers Leitung setzte der 1997 in der Concordia gegründete und rund 40 Stimmen starke Pop- und Jazzchor „Sing' n'Swing“ nach den Instrumentalstücken des Musikvereins und dem ebenso mitreißenden Auftritt des Tanzsportformation den Abschlusshöhepunkt. Die sieben Stücke reichten von Rammsteins „Engel" bis zu Queens "Don't stop me now", das am Ende wie ein Motto in die Zukunft wies.

Um die Zukunft Um diese müsse sich die Concordia „keine Sorgen machen", war sich die stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin Katharina Queck mit allen Gästen ganz einig. Das allseits gelobte „wunderschöne" Konzert faszinierte auch Stadträtin Helga Skolik. „Die Concordia hat sich für 160 Jahre gut gehalten", stellte sie fest. Nordenstadts ältestem Verein, der neben dem Gesang viele weitere Aktivitäten pflegt und zum Beispiel jedes Jahr den Hexenball ausrichtet, gratulierten und dankten unter anderem Ortsvorsteher Rainer Pfeifer und Sängerkreis-vorsitzende Marlies Mitteldorf. Sie berichtete, dass die Concordia auch der älteste Verein in der Dachorganisation aller Wiesbadener Gesangvereine sei, schwärmte von dem „wunderschönen Konzert" und bat die Akteure: „Macht weiter so!"

Das versprach Koch, der seit seinem 17. Lebensjahr im Verein singt und ihm wie früher sein Großvater seit 1983 vorsitzt. Koch gehörte auch zum Team, das das Konzert rund ein Jahr lang plante und vorbereitete. Für den perfekten Ablauf sorgten außerdem an dem Abend fast 50 Helfer. Rund 80 Aktive reichten, um zu singen, aber es könnten gerne weitere dazukommen, sagte Koch und betonte, dass alle drei Chöre und ganz besonders der Männerchor sich jederzeit über neue Mitglieder freuten. Potenzielle Mitglieder gewann die Concordia direkt bei dem Konzert. Begeistert von den Vorträgen und angesteckt von der Freude der Akteure am Singen erkundigten sich viele Gäste genauer nach den Proben und vielfältigen Aktivitäten von Ausflügen über Feste bis zur Organisation eigener Veranstaltungen und Teilnahme an anderen. Junge wie ältere Besucher nahmen sich vor, das Angebot zu nutzen, einmal unverbindlich ohne Vorsingen und Altersbegrenzung die Chorproben zu besuchen. Denn einzige Voraussetzung dafür ist, sagten Koch und alle Aktiven, „Freude am Singen".

Von Christine Dressier für Wiesbadener Tagblatt