Enikö Szendrey ist seit 20 Jahren Chorleiterin bei Concordia

Sie ist die temperamentvolle Taktgeberin und begeistert ihre Sängerinnen und Sänger: Enikö Szendrey gab mit ihrem Chor ein Jubiläumskonzert in der Nordenstadter Kirche Christ-König

 


Enikö Szendrey führt ihre Sänger mit ausdrucksstarker Mimik und Gestik.
Foto: Volker Oehl

 

NORDENSTADT - Seit 20 Jahren beflügelt und inspiriert sie ihre Sänger und Sängerinnen: Enikö Szendrey ist kreative Taktgeberin des Frauen- und Männerchors beim Gesangverein Concordia 1850 Nordenstadt. Zum Jubiläum gab es ein Konzert in der katholischen Kirche Christ-König.
„Es war eine richtige Entscheidung, Enikö Szendrey für unseren Verein vor 20 Jahren zu verpflichten“, stellte der Vorsitzende Theo Koch in seiner Begrüßungsrede fest und fügte schmunzelnd an, dass das ungarische Temperament der gebürtigen Budapesterin den Chor beschwingt und zusammenhält. Davon konnten sich auch die überaus zahlreichen Konzertbesucher überzeugen.
Mit festem Stand auf dem Dirigentenpodest, einer sich ständig verändernden Körperspannung sowie einer ausdrucksstarken Mimik und Gestik führte Enikö Szendrey die Sängerinnen und Sänger mit einer scheinbaren Leichtigkeit durch die unterschiedlichen Dynamiken, Phrasierungen, Intonationen und Tempi der von ihr ausgewählten Stücke.
Ihre 20- jährige Treue zum GV Concordia erklärt die studierte Chorleiterin, die ihre Diplomabschlüsse in den Fächern Chorleitung, Gesang, Klavier und Theorie unter anderem am Bela-Bartok- Konservatorium in Budapest sowie an der Musikhochschule in Hamburg abgeschlossen hat, gerne. „Der Chor trägt meine musikalischen Visionen mit und gibt mir so viel Bestätigung. Durch die gut gemischte Altersstruktur des Chores lassen sich unterschiedliche Musikrichtungen realisieren“, erklärt Enikö Szendrey mit einem gewissen Stolz. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sie nach dem erfolgreichen Chorprojekt „The Latin Jazz Mass“ im vergangenen Jahr nun in die Welt der Märchen eintauchte.
Akribische Recherchen gingen der Auswahl der Stücke voraus. Die Vorbereitung scheint Enikö Szendrey ebenso zu begeistern wie die Probenarbeiten. Den Bogen des diesjährigen Liedgutes spannte die Tatsache, dass alle Komponisten in Leipzig studierten. Stücke von Robert Schumann, Edvard Grieg oder Niels Wilhelm Gade standen dabei im Mittelpunkt der Märchenreise, die Petra Heck mit ruhiger Stimme spannend zu erläutern wusste und die Silke von der Heidt am Klavier begleitete.
„Wassernixen“ und ein „Winzer-Chor“

Ein Höhepunkt war sicherlich die Aufführung der „Wassernixen“ des Wiesbadener Komponisten Franz Abt. Der Frauenchor mit seinen Solistinnen Lydia Liess, Dorothea Nippert, Ulrike Schabarum, Sabine Werner und Yoko Hirayama wusste zu überzeugen, wie auch die Männerstimmen beispielsweise als „Winzer-Chor“ bei Mendelssohn Bartholdys Loreley. „Dieses Werk würde ich gerne einmal mit einem Orchester aufführen“, gestand Enikö Szendrey, die sich auch als Gesangslehrerin einen Namen gemacht hat. So wurden die solistischen Darbietungen ihrer Schülerin Claudia Erwin mit frenetischem Beifall bedacht.

Jürgen Finkenauer für Wiesbadener Kurier 13.11.2018

 

 

Jubiläums-Konzert

Mit-Singer gesucht – Proben für die Wassernixen des Franz Abt beginnen im März

Von Wiesbadenaktuell 09.02.2018
            

Anlässlich des 130sten Todestages des Wiesbadener Komponisten Franz Abt wurde 2015 seine vertonte märchenhafte Dichtung „Die Wassernixen“ mit dem Gesangverein „Concordia Nordenstadt“ unter Leitung von Enikö Szendrey uraufgeführt. Der Frauenchor möchte das Märchen in diesem Jahr erneut aufgreifen und sein Publikum in einem märchenhaften Konzert noch einmal damit verzaubern.

Franz Abt, geboren 1819 und damit mitten in die „Musikalische Romantik“, war Studienkollege von Mendelssohn und Schumann. Seine Werke basieren häufig auf Märchen, zum Beispiel „Rübezahl“, „Die sieben Raben“ oder „Die Wassernixen“.

Spektakulärer Notenfund

Großen Ruhm hat es ihm bisher ungerechtfertigter Weise nicht eingebracht, so sind Aufführungsdaten nicht bekannt und Aufnahmen gab es bis dahin nicht. Doch Enikö Szendrey hatte sich auf die Suche nach den Noten gemacht und das wahrscheinlich weltweit einzige noch erhaltene Notenexemplar nach langer Suche in einem Schweizer Kloster gefunden.

Gedacht „zum Gebrauch an höheren Töchterschulen und für Damen-Gesangvereine“, war es dort im Lauf der Jahre in der Versenkung verschwunden.

Noten restauriert

Eine unter größter Vorsicht vorgenommene photographische Ablichtung zeigte ein völlig vergilbtes und zerfleddertes Notenbild. Mit allen Tricks der modernen Bildbearbeitung konnten daraus Notenblätter restauriert werden, die eine Aufführung ermöglichten.

Chor-Projekt

Für die erneute Aufführung der Wassernixen am 11. November lädt die Concordia sangeswillige Damen und Herren ein, sich in Form einer Projektarbeit zu beteiligen. Außer Notenkosten entstehen daraus keine Verpflichtungen.

Ein weiteres Märchen wird (unter Mitwirkung des Männerchores) das Konzert ergänzen.

Probenbeginn

Die Proben beginnen am Donnerstag, 1. März, 19:00 Uhr, mit einer gemeinsamen Probe des Frauen- und des Männerchores, im Haus der Vereine, Turmstraße 11, Wiesbaden-Nordenstadt.