Luftig-leichte Premiere

Der Chor der evangelischen Emmaus-Gemeinde wurde erst im vergangenen Jahr gegründet. Bisher sind die Sänger noch nicht in größerem Rahmen aufgetreten – nun gab es diePremiere unter der Leitung von Enikö Szendrey.

. »Sommermond« war das Programm beim Premierenkonzert des Emmaus-Chors überschrieben, das Enikö Szendrey (vorne links) leitete.
Foto: Hans Nietner »Sommermond« war das Programm beim Premierenkonzert des Emmaus-Chors
überschrieben, das Enikö Szendrey (vorne links) leitete.

 Bremthal.
Mit fröhlichen und sommerlichen Klängen eroberten die Sängerinnen und Sänger die Aufmerksamkeit der Zuhörer und deren Wohlwollen im Sturm: Angeführt von Chorleiterin Enikö Szendrey zog das Ensemble im Gänsemarsch und mit einem beschwingten Lied von Cesar Bresgen ein. Schon der Auftakt des Konzertes, zu dem der Chor ins Gemeindezentrum Emmaus geladen hatte, war vielversprechend. Und die Erwartungen des Premierenkonzert wurden nicht enttäuscht: Das Ensemble hatte viele Höhepunkte auf Lager, mit denen es den Sommer musikalisch begrüßte.

 Im Kanon
Durch das luftig-leichte und zugleich anspruchsvolle Programm führte Roland Blomer, der mit interessanten Details die Aufmerksamkeit der zahlreich erschienen Zuhörer auf bestimmte Aspekte der einzelnen Lieder lenkte. Der Chor überzeugte mit wunderbar präsentierten Stücken wie „Sommer ist ins Land gekommen“, einer englischen Komposition aus dem 13. Jahrhundert sowie dem Lerchengesang von Mendelssohn Bartholdy. Daneben sang der Chor auch einige christliche Lieder, wie „Bleib bei uns Herr“ von William Henry Monk sowie „Ich will den Herr loben“ von Georg Philipp Telemann. Besonders eindrucksvoll war der Chor dann, wenn er die Stimmen im Kanon erklingen ließ. Das Ensemble trat meist in voller Besetzung, aber auch als „kleiner Chor“, also mit weniger Sängern auf.
Mit glockenheller Stimme stellte sich Isabell Sürpitz dem Publikum vor. Die 13 Jahre junge Sopranistin gab ein Solo mit „Die Lerche“ von Humperdinck.
Eine wunderbare Leistung zeigte überdies Silke von der Heidt am Klavier.
Kurzum: Obwohl das Ensemble erst seit einem Jahr besteht, ließ es sich seine geringe Bühnenerfahrung nicht anmerken. Die Mitglieder glänzten ebenso gemeinsam als auch in kleiner oder im solistischen Auftritt. Viel Beifall erhielt ebenfalls Enikö Szendrey, die selbst zwei Stücke präsentierte. Im zweiten Teil des Abends sang sie eine Komposition von Dvorák sowie gemeinsam im kleinen Chor „Lalelu“.

 90 Zuhörer
Das Interesse der Musikfreunde war groß: Das Plätze im Saal von Emmaus waren allesamt belegt. Rund 90 Zuhörer waren nach Schätzungen Dorothea Lindenbergs im Gemeindehaus.
Das Besondere am Emmaus-Chor ist, dass er überkonfessionell ist. Derzeit singen hier Mitglieder der evangelischen Gemeinde auch eine Handvoll Katholiken. Zum Mitsingen eingeladen ist hier jeder, der Freunde an der Musik hat. Allerdings sollte man die evangelische Gemeinde schon gerne unterstützen wollen. „Da muss ein Bezug da sein“, findet Dorothea Lindenberg, Sängerin im Chor und Kirchenvorstand. Der Chor gehöre nun einmal zur Gemeinde und die Sänger müssten zum Beispiel auch bereit sein, mal im Gottesdienst zu singen. Sei dies der Fall, sei jedoch jeder herzlich unterstützt.
Überhaupt: Genau wissen die Emmaus-Sänger gar nicht, viele Katholiken oder Sänger anderer Konfessionen dabei sind. „Die Konfession oder Nationalitäten zählen wir nicht“, betont Ute Udluft. Die Sängerin und ihre Kollegen erinnern überdies daran, dass die Emmausgemeinde bekannt dafür sei, dass sie sich um die Ökumene bemühe.
Das Konzert war für die Sänger eine schöne Bestätigung. „Der Funke ist übergesprungen“, freut sich Dorothea Lindenberg. Die Besucher hätten die Leistung des Chores sehr gelobt.

 Bereicherung
Der Erfolg dürfte sich auch positiv auf den Zusammenhalt auswirken. Das Ensemble durchlief nämlich nach seiner Gründung eine Phase, in der es relativ viele Zu- und Abgänge gab, bis sich die Zahl der Chormitglieder von anfangs bei 25 Sängern stabilisierte.
Für die Zukunft setzt der Chor zunächst weiter auf Konzerte und möchte wie bisher ab und zu im Gottesdienst mitwirken. Pfarrer Moritz Mittag wird es freuen, aus seiner Sicht ist die Gruppe eine Bereicherung für die Gemeinde, wie er sagt.

23.06.2015 Von Melanie Taylor für Hoechster Kreisblatt, Frankfurter Neue Presse

 

Konzert des Emmaus-Chores in Bremthal


Ein abendfüllendes Chorkonzert in der Emmausgemeinde in Bremthal unter der Leitung von Enikö Szendrey.<br />  	Foto: Vollformat/Markus Eichelmann
Ein abendfüllendes Chorkonzert in der Emmausgemeinde in Bremthal unter der Leitung von Enikö Szendrey.
Foto: Vollformat/Markus Eichelmann

Auf dieses erste abendfüllende Konzert kann der Emmaus-Chor stolz sein: Vor einem begeisterten Publikum im Gemeindezentrum führten die zwei Dutzend Sängerinnen und Sänger nach einjähriger Probenphase nun ihr Konzert passend zum längsten Tag des Jahres auf: „Sommermond” hatte der Emmaus-Chor unter Leitung von Enikö Szendrey den Abend betitelt.
In anmutige Pastellfarben gekleidet kamen die Sänger mit dem Kanon „Lachend, lachend, lachend kommt der Sommer über das Feld” durch den Mittelgang geschritten. Das etwa sechzigminütige Programm nahm die Zuhörer dann mit auf eine Reise durch unterschiedliche musikalische Epochen und Genres. Sakrale Musik nahm einen breiten Raum ein, von Dietrich Buxtehude und Georg Philipp Telemann bis zu Felix Mendelssohn Bartholdy, Max Reger und dem Zeitgenossen John Rutter hatte man sich einige anspruchsvolle Programmpunkte ausgesucht. Dabei gefiel ganz besonders das bekannte Engelterzett von Mendelssohn aus dem Oratorium „Elias”. Das „Hebe deine Augen auf zu den Bergen, von denen dir Hilfe kommt” wirkte in dem lichtdurchfluteten Gemeindezentrum, von dem aus man ja tatsächlich einen wunderbaren Blick in die Taunusberge hat, besonders stimmungsvoll. In Silke von der Heidt hatte der Chor eine zuverlässige Begleiterin am Klavier zur Verfügung. Auch die Oper hatte ihren Platz in dem Sommerkonzert. Enikö Szendrey sang die Soloarie aus der Oper „Rusalka” von Antonín Dvo?ák – das „Lied an den Mond”, das gut in das Sommernachts-Motto passte. Und aus „Hänsel und Gretel” gab es den „kleinen Sandmann” und den Abendsegen zu hören, glockenhell präsentiert von der talentierten 13-jährigen Sängerin Isabel Süptitz, unterstützt von Kirsten Süptitz. Isabel hatte bereits im ersten Teil mit dem „Lerchengesang” von Mendelssohn einen viel beklatschten Soloauftritt. Leichte Muse gab es mit „Lalelu” zu hören, dem durch Heinz Rühmann bekannt gewordenen Schlaflied.
Und auch das Publikum durfte mitmachen, gleich zu Anfang mit Paul Gerhardts „Geh aus mein Herz und suche Freud” und am Schluss mit dem besinnlichen Volkslied „Kein schöner Land in dieser Zeit”. Die Moderation des Konzertes hatte Roland Blomer übernommen, der die Zuhörer mit interessanten Informationen über die musikalischen Beiträge versorgte. Er lud abschließend dazu ein, gerne im Chor mitzusingen – besonders Männerstimmen seien, wie bei fast allen Chören, willkommen. Die nächste Probe findet am 7. Juli um 20.30 Uhr im Gemeindezentrum statt, gerne dürfe man hineinschnuppern. Dem Publikum gefiel der „Sommermond”-Abend sehr, eine Zugabe indes hatte man nicht vorbereitet.

Von Anja Baumgart-Pietsch für Wiesbadener Kurier 24.6.2015

 

Emmaus-Chor nach „Sommermond" mit neuen Zielen

Im letzten Treffen des Emmaus-Chors vor der Sommerpause zogen gegen 21 Uhr dunkle Wolken über das Gotteshaus hinweg, es blitzte. Die Fenster vom Gemeindesaal waren weit geöffnet, kühle Luft zog durch. In dieser Probe des Emmaus-Chores, der ersten nach dem Konzert und der letzten vor den Sommerferien, sangen die Sängerinnen und Sänger noch einmal Lieder aus ihrem ersten Konzert, dem sie den Titel „Sommermond" gegeben hatten. Bei Blitz und Donner herrschte auch hier eine besondere Atmosphäre.

Zuvor hatte der Emmaus-Chor am längsten Tag des Jahres feierlich den Sommer eingeläutet und bestritt nach eineinhalbjähriger Probezeit das erste Konzert seit seiner Gründung mit der Ungarin Enikö Szendrey. Die erfahrene Chorleiterin, die derzeit sechs Chöre leitet, probt mit dem Emmaus-Chor jede zweite Woche abwechselnd mit einem Chor in Ruppertshain, erzählte Dorothea Lindenberg während der Probe. Enikö Szendrey sehe den Chor nicht als Kirchenchor, denn jeder, egal welcher Religion, könne mitsingen. Zur Zeit ist es ein ökumenischer Chor, bestehend aus Gemeindemitgliedern, aus Sängern und Sängerinnen aus Niederjosbach und einer Verstärkung aus Naurod. Vor dem Konzert fanden die Proben wöchentlich statt und für unsichere Stimmen gab es Einzelproben.

Bestens vorbereitet hatten sich die Chormitglieder zur Leichtigkeit des Sommerabends in Pastellfarben gekleidet, zogen durch den Mittelgang in den Gemeindesaal und stimmten das Publikum mit dem Kanon „Lachend, lachend, lachend kommt der Sommer über das Feld" auf das Konzert „Sommermond" ein. Und es war ein großes Publikum, denn der Saal war so gut besetzt, dass einige bis an die Rückwand gedrängt standen, berichtete Dorothea Lindenberg weiter, ein „Heimspiel" eben. Das Publikum ging von Anfang an mit und durfte mitsingen bei „Geh aus mein Herz" von Paul Gerhardt und dem Volkslied „Kein schöner Land in dieser Zeit".

Pfarrer Moritz Mittag freut sich über die Fortschritte des Chores, und lobte das vielschichtige und anspruchsvolle Programm. So blieb das ganze Konzert mit wechselnden Besetzungen immer in Bewegung, mal kleine Ensembles, drei- oder vierstimmig besetzt, der gesamte Chor, alle zusammen, oder im Kanon. Zu den Höhepunkten des Chorauftritts gehören sicherlich auch die Soloauftritte der 13jährigen Isabel Süptitz. Sie präsentierte „Die Lerche" und „Der Sandmann bin ich" aus Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel", Chorleiterin Enikö Szendrey sang die Arie „Rusalkas Lied an den Mond" von Antonin Dvoräk.

Vertraute Schlaflieder wie Max Regers „Der Mond ist aufgegangen" und das durch Heinz Rühmann bekannt gewordene „Lalelu" rundeten das abwechslungsreiche Debut-Programm ab.
Silke von der Heidt begleitete am Klavier, Roland Blomer hatte die Moderation beim ersten Konzert übernommen und informierte die Zuhörer über die musikalische Literatur.

Die hochsommerliche Abschluss-Probe dauerte nicht lang, denn jeder hatte etwas für ein kleines Buffet mitgebracht. Tische und Stühle wurden zu einer Tafel zusammengestellt und ein gelungener Abschluss zu einem gelungenen Konzert gefeiert. Die Resonanz war großartig, das Publikum begeistert, „das schweißt zusammen und motiviert umso mehr für neue Aufgaben", erklärte Chormitglied Anja Kaiser. Zweimal im Jahr seien nun Auftritte im Gottesdienst geplant und einmal im Jahr ein größeres Projekt, gab -Dorothea Lindenberg weiter, so auch 2017 zum Reformationsfest, dann vielleicht auch mit Instrumentalisten und mehr Männerstimmen, die seien rar.

Große Reden gab es an diesem Abend nicht, es herrschte eine ausgelassene Stimmung. Annette Hillenberg hatte Prosecco mitgebracht, erhob schließlich das Glas und ließ die Chorleiterin hochleben.

Der Chor probt jeden zweiten Dienstag von 20.30 bis 22 Uhr, erste Probe nach den Sommerferien ist am 8. September Weitere Informationen über den Chor gibt es auf den Webseiten www.emmaus-bremthaLde und www. enikoe.net.

pw für Eppsteiner Zeitung, 30.7.2015, S.11
 

Singen wie Frosch und Schnecke


Sind hier Hobbybiologen unterwegs? Nein, es ist Dienstagabend und der Emmauschor probt. Und die Chorleiterin hilft den Sängern mit kleinen Eselsbrücken.

Eigentlich müsste es heißen: Wir singen die Töne so, als ob wir eine Schnecke wären, die ihre Schleimspur zieht, die Töne werden also langgezogen. Beim Frosch wiederum hüpfen wir munter von Ton zu Ton. So bildlich ist Singen mit Enikö Szendrey, die gern auch mal kosmetische Tipps gegen Falten im Gesicht gibt.
Unsere temperamentvolle Chorleiterin möchte zum Beispiel das E nicht wie ein Ö gesungen haben, das gäbe nur unnötige Mundfalten. Außerdem ließen sich die Töne viel besser singen, wenn man das Kinn locker lasse und mit lachendem Mund trällere. Gut gegen negative Mimikfalten ä la Merkel. Und schon hat man wieder eine Stunde bei der Kosmetik gespart. Außerdem achtet Enikö sehr auf korrekte Aussprache. So lässt sie kein hessisches „sch" statt „ch" gelten und auch ein richtig ausgesprochenes „th" im Englischen ist ihr wichtig.
Trotz all dieser Feinheiten sind die Chorproben sehr locker. Da wippen wir weich in den Knien, öffnen weit unseren Brustkorb, singen juhu und „lach mit mir" oder „nimm mich mit". Zwischendurch erfreut uns die gebürtige Ungarin mit kleinen Anekdoten aus ihrem Chorleben oder über den jeweiligen Komponisten.

Nach gründlichem Einsingen gehen wir gut vorbereitet an das Üben neuer Lieder. Das ist notwendig, denn Enikö fordert die einzelnen Stimmen. Da sie uns nach eineinhalb Jahren gut kennt, bestimmt sie auch schon mal ein paar Altstimmen zu „Tenoretten", um den - wie bei vielen Chören - stark unterrepräsentierten Tenor zu unterstützen. Die einzelnen Stimmen werden eingeübt und dann wird auch schon gemeinsam gesungen. Nicht immer ist man da schon in seiner Stimme sicher und trotzdem klappt es irgendwie. Unsichere Kandidaten dürfen sich gerne an das Klavier neben Enikö stellen und werden dort von ihr auf das Beste unterstützt. Trotzdem ist das Tempo manchmal atemberaubend, und wir können uns immer wieder glücklich schätzen, dass es in diesem Chor viele sehr gute und sichere Stimmen gibt.
Bei der 14-tägig statt­findenden Chorprobe ist daher Eigeninitiative gefragt, und so mancher übt schon mal am heimischen Klavier oder mit der Flöte.
Ein paar kleinere Auftritte hatte der Chor schon bei Gottesdiensten oder der Eröffnung des Adventsbasares. Und nun steht ein „richtiges" Konzert an. Fleißig üben die Solisten und die Kleingruppen an ihren Liedern. Jetzt treffen wir uns auch jeden Dienstag, manchmal unterstützt von Silke von der Heidt, so dass Enikö Gelegenheit hat, nur zu dirigieren.

Einige Stücke sind seit geraumer Zeit nicht mehr geübt worden und es setzt mich immer wieder in Erstaunen, dass diese trotzdem noch ganz gut klappen. „Die haben sich gesetzt" sagt Enikö dann. Recht hat sie, aber reicht das? Diese bange Frage stellen sich viele in diesen Tagen vor dem Konzert. Am Tag vor dem großen Ereignis ist Enikö nach fast dreistündiger Generalprobe  fest davon überzeugt, dass es ein tolles Konzert werden wird.

Und dann ist es soweit! Das Haus ist voll und die Stimmung erwartungsvoll, als ein imposanter Gong den Beginn verkündet. Die 24 Sänger und Sängerinnen ziehen beschwingt und singend ein und bringen damit den Sommer ins Haus, der an diesem Abend unter dem Titel „Sommermond" besungen wird. Die weiteren Stücke, interessant anmoderiert durch Herrn Blomer, kommen gut an, zumal sich auch die Zuhörer bei zwei Liedern beteiligen können.

Die 13-jährige Isabel Süptitz gibt ihr Debüt als Solosängerin und auch Enikö brilliert bei ihrem Solo. Da hört man die ehemalige Opernsängerin, die größere Säle als den unseren mit ihrer Stimme erfüllt hat. Am Ende sind alle begeistert und lassen den fröhlichen Abend bei Weißwein und einem guten Buffet ausklingen. Der Chor hat seine Feuerprobe gut bestanden.

An dieser Stelle sei den vielen fleißigen Helfern im Hintergrund für ihre Hilfe gedankt und natürlich Enikö, die uns mit unerschütterlichem Optimismus durch die Proben und das Konzert geführt hat.


Wer jetzt Lust bekommen hat, bei uns mitzumachen, sei herzlich eingeladen. Insbesondere die Herren der Schöpfung können Verstärkung gebrauchen. Die nächste Probe findet am 7.7.2015 ab 20.30 Uhr statt.


Nur Mut, wir wollen doch nur singen!


KIRSTEN SÜPTITZ für Emmaus Blick Sommer 2015, S. 20/21