"Bermissima" zeigt beeindruckende Leistung

Von Helmut Zimmermann

Mit einem schönen Konzert, bei dem die Messe in d-Moll von Peter Comelius (1824 bis 1874) den Mittelpunkt darstellte, gastierte der Frauenchor "Bermissima" Bermbach in der Pfarrkirche St. Peter und Paul. Auf dem Programm standen zunächst Instrumentalstücke von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart und Benjamin Godard.

In einer beherzt-zupackenden Interpretation gab Bianca Ehry, die in Frankfurt Kirchenmusik studiert und für den erkrankten Heinrich Thuy eingesprungen war, Bachs Präludium und Fuge G-Dur für Orgel, die das typisch Bachsche gekonnt und in transparenter Registrierung des Instrumentes mit großer Strahlkraft zur Geltung brachte. Bei Mozarts Andante C-Dur kam Silke von der Heidt mit der Querflöte zur Orgel hinzu. Die reizvolle Kombination eines „lauten' mit einem „leisen' Instrument machte das Musizieren nicht leicht, gelang aber in nachhaltiger Manier. Die großen Melodiebögen wurden von Flöte wie Orgel fast tänzerisch genommen. Dabei kamen die Sprünge der Flöte pointiert. setzten sich gut gegen die Orgel ab, um in anderen Partien zu einem harmonischen Zusammenspiel zu finden.

Ganz anders dann der Charakter von Allegretto und Idylle aus „De trois morceaux" des französischen Komponisten Benjamin Godard, ebenfalls für Flöte und Orgel. Sehr schön und nachhaltig gelang die Idylle, in der die Flöte mit weit schwingenden Melodien über ostinaten Orgelfiguren wie ein Schmetterling über einer Blumenwiese zu schweben schien. Der nuancierte Vortrag von Silke von der Heidt bezauberte die Zuhörer. Jedes der beiden Instrumente hatte seinen je eigenen "solistischen" Anteil, und auch Bianca Ehry spielte ihren Teil bravourös. Mit Bachs Choralvorspiel "0 Mensch bewein dein Sünde groß", passend zur Fastenzeit, beendete sie den ersten, instrumentalen Teil des Konzerts.

Mit einer sehr ansprechenden Leistung, überzeugte „Bermissima" mir der Messe d-Moll von Peter Cornelius, der im heutigen Konzertleben nur selten durch seine Oper "Der Barbier von Bagdad" vertreten ist. Seine d-Moll-Messe komponierte er für ein Nonnenkloster, orientierte sich in Instrumentierung und Stimmführung an den damaligen Gegebenheiten - die heute dem engagierten Frauenchor zugute kamen. Er hatte das Werk im vergangenen Jahr anlässlich des Doppeljubiläums des Komponisten (180. Geburtstag und 130. Todestag) einstudiert und fand es schade, diese Messe nur ein-, zweimal aufgeführt zu haben. Ja, es wäre schade gewesen, wenn diese Messe jetzt konzertant nicht wieder zu hören gewesen wäre, denn sie ist es musikalisch wert und könnte gut auch in einem Gottesdienst aufgeführt werden.

Unter Leitung seiner Dirigentin Enikö Szendrey überzeugte der Frauenchor, an der Orgel begleitet von Silke von der Heidt, mit einer stimmlich-musikalisch ausgereiften Darbietung, in der sich Friedegund Martini im Gloria sowie zusammen mit Andrea Dembach und Anke Schmidt-Hahn im Terzett des Sanctus mit klaren, schön timbrierten Sopran- und Alt-Stimmen solistisch präsentierten. Das flehende Kyrie, das strahlende Gloria mit seinen Fugatoteilen wurden mir großer Überzeugungskraft gesungen,sehr eindringlich das Credo, bei dem der Einsatz, durchaus hätte etwas prägnanter sein können. Ergreifend dabei das "et incarntus est", innig und ohne falsche Sentimentalität gesungen, wobei die Orgel schwieg. lm fast fröhlich zu nennenden Agnus Dei kamen die hellen, klaren Stimmen sehr schön zum Tragen. Eine alles in allem sehr ansprechende, überzeugende Leistung des Frauenchors „Bermissima, die zu erleben eine Freude war. Das Publikum dankte mit langem Beifall und wurde mit zwei Zugaben belohnt, dem italienschen Kirchenlied "Alta trinita beata" und "0 Herr, was für ein Morgen" im Satz von Lorenz Maierhofer. Zu wünschen bleibt, dass der Chor „Bermissima" noch öfter zu hören sein wird.

Nassauische Neue Presse 16.3.2005

 

Gelungenes Konzert in der Passionszeit

Bermissima Frauenchor Bermbach und Solisten ernteten viel Applaus

Der Bermissima Frauenchor Bermbach e. V veranstaltete Anfang März ein Konzert in der Bad Camherger Pfarrkirche St. Peter und Paul. Eröffnet wurde das Konzert mit Präludium und Fuge G-Dur von Johann-Sebastian Bach. An der Orgel vertrat Bianca Ehry den erkrankten HeinrichThuy und überzeugte durch ihre strukturierte Interpretation. Anschließend begleitete sie Silke von der Heidt (Quer flöte ) hei einem Andante für Querflöte und Orgel von Wolfgang Amadeus Mozart und bei den ersten heiden Sätzen Allegro und Idylle aus De trois morceaux von Benjamin Godard. Abgerundet wurde der erste Teil des Konzertes durch das Choralvorspiel „Oh Mensch bewein dein Sünde groß" von J.S. Bach.

Hiermit gelang der Übergang zum chorischen Teil des Konzertes, der Messe d-Moll von Peter Cornelius. Der Bermissima Frauenchor Bermbach e. V. überzeugte, obwohl durch Grippeerkrankung stark reduziert, durch einen klar gegliederten, sprachlich und musisch runden Vortrag. Zum ersten Mal mit der Anforderung konfrontiert mit Orgelbegleitung, souverän gelöst von Silke von der Heidt, zu singen. fügten sich der Chor- und der Orgelklang nahtlos ineinander. Die Solo-Partien der Messe wurden von Friedegund Martini, Anke Schmidt-Hohn und Andrea Dembach vorgetragen.

Das Alta Trinita Beata in Bearbeitung von Lorenz Mayerhofer folgte. Als Abschluss sang der Chor das Spiritual "Oh Herr welch ein Morgen". Dies traf auch auf den Abend und das gelungene Konzert zu und wurde abschließend mit viel Beifall belohnt.

 

Konzert in der Fastenzeit

Der Bermbacher Frauenchor singt in Kirche St. Peter und Paul

Am Sonntag. den 6.März. um 17.00 Uhr führt Bermissima Frauenchor Bermbach in Zusammenspiel mit Silke von der Heidt und Heinrich Thuy die Messe in d-Moll (CWV 91) von Peter Cornelius in der Kirche St. Peter und Paul auf. Der Geburtstag des Mainzer Komponisten jährte sich 2004 zum 180. Mal und sein Todesjahr zum 130. Mal. Die Soloparts im Sopran und im Alt werden Mitglieder des Frauenchores bestreiten. Begleitet wird der Chor von Silke von der Heidt an der Orgel. Der Einsatz dieses Instrumentes unterstreicht die Würde dieses romantischen Werkes.

Abgerundetwird das Konzert durch W. Amadeus Mozart, Andante für Querflöte und Orgel in C-Dur, KV 315 und Benjamin Godards Allegretto und Idylle aus De Trois Morceaux Opus 116. Solisten sind hier Silke von der Heidt an der Querflöte und Heinrich Thuy an der Orgel. Die musikalische Leitung des Konzertes hat Frau Enikö Szendrey...